Seltsam im Nebel zu wandern – Monatswanderung Dezember, ein Rückblick?

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
(Hermann Hesse)

Als wir gestern Mittag aus dem Haus traten, jubelten wir. Es war kalt und die Sonne strahlte. Allerbestes Winterwanderwetter. Wir hatten wieder einmal Glück. So stiegen wir gut gelaunt in die Tram. Während diese zum Bahnhof einbog, veränderte sich um uns die Welt. Der Bahnhofsvorplatz und alles ringsum lagen in dichtem Nebel und so blieb es dann auch den ganzen Tag.

Trotzdem waren wir nicht allein. Immer mehr Wanderfreunde trudelten ein. Der angekündigte Glühwein auf dem Hermannswerder Adventsmarkt hatte offensichtlich beträchtliche Anziehungskraft. Mit einer Truppe von rund 25 Leuten machten wir uns auf in Richtung Insel.

durchs Unterholz
durchs Unterholz

Zunächst marschierten wir in die Ravensberge und den 94 Meter hohen Telegraphenberg hinauf. Da viele dieses historische Gelände noch nicht kannten, drehten wir eine Runde durch den Wissenschaftspark bis zum Einsteinturm.
Danach liefen wir weiter durch den Wald, querten die Michendorfer Chaussee und die Gartenanlagen der Templiner Vorstadt und betraten durch das Rote Tor Hermannswerder und das Gelände der Hoffbauerstiftung. Hier gab es noch ein paar kurze Erläuterungen zur Historie der Stiftung.

Auf dem liebevoll gestalteten Adventsmarkt neben der Inselkirche angekommen, verstreuten wir uns über das Gelände und jeder konnte sich nach Lust und Laune mit Glühwein, Naschereien oder deftigen Genüssen eindecken. Die aufgestellten Feuerschalen boten die Möglichkeit zum Aufwärmen und für schöne Gespräche in gemütlicher, lauschiger Atmosphäre. Zufrieden und satt und mit dem einen oder anderen Glühwein to go ausgestattet, liefen wir am Uferweg entlang über die Insel.

Wasserturm im Nebel
Wasserturm im Nebel

Potsdam West auf der anderen Havelseite war nicht einmal zu erahnen. Vor uns stand ein graues Nichts. Auch die schönen Gebäude der Hoffbauerstiftung im Baustil der Neogotik waren kaum zu erkennen und wurden erst sichtbar, wenn wir unmittelbar davor standen.

Wir verließen die Insel wieder über die älteste der drei Inselbrücken am Ufer der Vorderkappe und folgten dem Uferweg weiter bis zum Wasserwerk an der Leipziger Straße.

Uferweg
Uferweg

Dort stiegen wir die lange Treppe zum Finkenweg hinauf und über den Kaiser-Friedrich-Blick auf den Brauhausberg zum Kaiser-Wilhelm-Blick.
Aber auch hier war die Aussicht durch Nebel versperrt.
Pünktlich 17.00 Uhr trafen wir nach 10 Kilometern wieder am Hauptbahnhof ein. Trotz der widrigen Sicht, haben alle die Tour genossen. Eine Neuauflage bei Weitblickwetter ist angedacht.