Diesen Monat ging es durch den lauschigen Grunewald in Berlin. Zu zehnt starteten wir am S-Bahnhof Nikolassee. Geplant war eine ca. 15 km lange Tour bis zum S-Bahnhof Grunewald. Die Mitwanderer kamen schnell ins Gespräch und so ging es in fröhlicher und entspannter Atmosphäre auf die Strecke.
Der ca. 3000 ha große Grunewald, der 2015 Waldgebiet des Jahres war, bis 1904 fast ausschließlich der herrschaftlichen Jagd diente und in Zeiten des Kalten Krieges von US-Besatzungstruppen genutzt und weitestgehend gesperrt war, hat so einiges zu bieten. Die größtenteils flachwelligen Grundmoränen, die in der Weichseleiszeit vor etwa 20000 Jahren entstanden, bieten ein abwechslungsreiches und spannendes Geländeprofil. Über sandigen Boden und im Schatten von größtenteils Eichen und Kiefern ging es zunächst durch den Wald. Auf dem Havelhöhenweg konnten wir dann immer wieder einen schönen Weitblick über die Havel genießen.
Am Grunewaldturm, der zu Ehren des preußischen Königs und deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet wurde, legten wir auf halber Strecke unsere Mittagsrast ein. Einige unserer Mitwanderer ließen es sich nicht nehmen und bestiegen den Turm, der einen sehr schönen Rundblick bietet.
Weiter ging es dann zum Teufelsberg. Dieser ist eine künstliche und mit 120,1 m die zweithöchste Erhebung Berlins. Er entstand aus Trümmern der im 2. Weltkrieg zerstörten Berliner Häuser. Während des Kalten Krieges wurde auf seinem Gipfel eine US-amerikanische Abhöranlage errichtet, deren weiße, dem Verfall ausgesetzte Kuppeln weithin sichtbar sind. In der nachmittäglichen Hitze schnauften wir den Hang hinauf. Der Abstieg führte uns am südlichen Hang entlang durch urwaldähnlichen Bewuchs. Hier wurde in den 70/80er Jahren Wein angebaut. Zum Teil ist er jetzt wieder mit Weinstöcken bepflanzt.
Ein weiteres Highlight unserer Tour war der Besuch der Sanddüne Im Jagen 86. In der ehemaligen Kiesgrube wurde von 1966-1983 Sand für Bauvorhaben gefördert. Heute ist das Areal Naturschutzgebiet und Ausflugsziel. Es besteht aus vorwiegend vegetationslosen Sandflächen, Trocken- und Magerrasen. Hier haben sich eine Vielzahl von Pflanzen, Wildbienen, Brutvogel-, Amphibien- sowie Schmetterlingsarten angesiedelt, die in eingezäunten Bereichen besonders geschützt werden. Die riesige Sanddüne bietet einen atemberaubenden Anblick.
Noch ein kurzes Stück, dann waren wir nach 16 km an unserem Ziel, dem S-Bahnhof Grunewald. Wir waren alle glücklich erschöpft. Unsere Begleiter, zum großen Teil Neuberliner, waren ziemlich beeindruckt, was es so mittenmang in Berlin zu erleben gibt.
Alle fuhren mit vielen schönen und spannenden Eindrücken ihrer (Neu)Heimat nach Hause. Das war wieder eine tolle Tour.