Monatswanderung Juli durch die Parforceheide

Unsere Monatswanderung führte uns dieses Mal durch die Parforceheide, eines der größten Waldgebiete im Großraum Berlin. Der Name geht auf die Parforcejagd zurück, eine Hetzjagd zu Pferde, die unter Friedrich Wilhelm I. hier betrieben wurde.
Wir starteten am Bahnhof Griebnitzsee. Veronika kam extra aus Hamburg angefahren und schaffte es trotz G20 Gipfel pünktlich zum Start. Neue Mitwanderer und „Wiederkehrer“ fanden schnell zueinander und wir marschierten in angeregter Unterhaltung zunächst auf der historischen Messstrecke von 1915 schnurstracks geradeaus bis zum Jagdschloss Stern.

am Jagdschloss Stern
am Jagdschloss Stern

Danach ging es zwei Mal über die Autobahn und endlich in den ruhigen Wald. Trockener Sandboden und lichte Kiefernbestände prägen den Charakter der Parforceheide. So hatten wir auch manches Mal das Gefühl, durch einen Küstenwald zu stapfen und auf dem Weg zum Strand zu sein.

Wo ist die Ostsee?
Wo ist die Ostsee?

Kurz hinterm Saupfuhl, einem der wenigen Gewässer in der Parforceheide, ließen wir uns im Schatten der Bäume zu einer ersten Rast nieder. Das Wetter war bombastisch und die Stimmung ausgelassen. Und wie immer entwickelte sich ein reger Erfahrungsaustausch über Pilgerreisen, Wanderequipment und die schönen Erfahrungen beim Wandern.

in der Parforceheide
in der Parforceheide

Am südlichen Rand des Waldes führte uns ein unbeabsichtigter Schlenker auf eine wunderschöne Wiese. Hier gab es ganz ungeplant noch einen kurzen Einblick in die Bienen- und Insektenwelt.

Insektenbeobachtung
Insektenbeobachtung

Das Wetter war schwül uns so freuten sich alle, als wir den Güterfelder Haussee erreichten und am Ufer eine weitere Pause einlegten. Der eine oder andere Fuß fand den Weg ins kühle Nass.

am Güterfelder Haussee
am Güterfelder Haussee

Weiter ging es am verschlafenen Kienwerder vorbei. Hier lichtet sich der Wald und wird immer wieder von kleinen Wiesen oder Feldern durchbrochen. Wir passierten den Südwestkirchhof Stahnsdorf und den Wilmersdorfer Waldfriedhof und gelangten zur Wüsten Mark. Diese, heute unauffällige, Ackerfläche war bis 1988 eine Exklave West-Berlins in der DDR. Dem damaligen Westberliner Landwirt wurde nach dem Mauerbau 1965 durch die DDR-Regierung wieder Zugangsrecht zu seinem Feld eingeräumt.

Blick auf die Wüste Mark
Blick auf die Wüste Mark

An Albrechts Teerofen vorbei gelangten wir an den Teltowkanal, dem wir ein kleines Stück folgten. Dann bogen wir Richtung Steinstücken auf ein wunderschönes letztes Wegestück in der Heide ein und erreichten nach 21 km wieder unser Ziel.
Hier gab es dann endlich auch die sehnlichst erwünschte Einkehr, die sich nun alle redlich verdient hatten. Wir saßen noch eine Weile gemütlich beisammen und ließen die sehr schöne Tour Revue passieren. Nach und nach löste sich die Truppe auf, Veronika wechselte von den Wanderklamotten ins Sommerkleid und alle traten zufrieden und mit viel Freude im Gepäck ihre Heimreise an.
„Das war wieder eine wunderschöne Wanderung mit euch allen“ schrieb Julia auf Facebook. Das können wir uneingeschränkt unterschreiben.