Das Manuskript ist fertig. Es liegt seit einigen Wochen bei meiner Freundin zum Korrekturlesen. Das gibt mir die Möglichkeit, Abstand zu gewinnen und meine Verbundenheit mit dem eigenen Werk etwas zu lösen. Ich kenne es nun in- und auswendig, habe es etliche Male gelesen und bin derart stark mit ihm verbandelt, dass ich nicht weiß, ob ich tatsächlich das lese, was ich geschrieben habe oder das, was ich schreiben wollte. Die Pause ist nötig. Danach werde ich es noch einmal kritisch unter die Lupe nehmen und es seiner Vollendung entgegen führen.
In der Zwischenzeit befasse ich mich mit den technischen Dingen, die für mich den schwierigeren Teil darstellen. Bisher habe ich ja bestenfalls Briefe in Word verfasst oder mal einen Flyer mit Power Point und Co. kreiert, bin also blutiger Laie. Überall tauchen Fragen auf. Wie funktioniert Buchsatz und Layout? Was sind die Grundregeln der Typographie?
Welches Programm kann man benutzen, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen, ohne sich gleich in Unkosten zu stürzen? Wie genau ist ein Buch aufgebaut? Obwohl ich selbst hunderte in der Hand hatte, war es mir nicht direkt klar. Aber was kümmert den Leser auch das Elend des Herausgebers? Ich habe mir Literatur zum Thema besorgt und ohne Ende recherchiert.
So langsam legt sich der Nebel und ich habe einen Plan. Ich weiß inzwischen, wie ein Satzspiegel berechnet wird, was Durchschuss, Registerhaltigkeit und Bindekorrektur bedeuten und dass ich auf Schusterjungen und Hurenkinder achten muss.
Für eine Schrift und die grundlegende Gestaltung habe ich mich endlich entschieden. Ich habe „Trockenübungen“ gemacht und Fotos ausgewählt. Eine Druckprobe ist in Arbeit, um am Ende nicht die ganz böse Überraschung zu erleben.
Das Werk schreitet voran und ich bin guter Hoffnung, dass es gelingt. Das Manuskript erwarte ich in den nächsten Tagen zurück. Dann wird es ernst. Wird Weihnachten ein (eigenes) Buch unterm Tannenbaum liegen? Ich bin gespannt.