Am vergangenen Sonntag war es wieder soweit. Die Monatswanderung stand auf dem Programm. Da wir August und damit Hochsommer haben, hatten wir eine gemütliche kleine Runde durch den Düppeler Forst geplant. Wir wollten nicht zu sehr ins Schwitzen geraten ;).
Als wir am S-Bahnhof Wannsee aus dem Regio stiegen, warteten, obwohl noch reichlich Zeit, bereits etliche Mitstreiter auf uns. Offensichtlich hat es sich herum gesprochen, dass es sich mit uns und vielen lieben Mitmenschen in und um Potsdam und Berlin vortrefflich wandern lässt.
Vor uns lag eine ca. 10 Kilometer lange Wanderung durch den Wald, der uns auf diesem Abschnitt bisher noch fremd war. Wir starteten bei angenehmem Sommerwetter mit rund 40 Wanderern auf die Tour und freuten uns auf einen entspannten gemeinsamen Tag an der frischen Luft.
Zunächst liefen wir durch den Schatten spendenden Mischwald. Es bildeten sich bald kleine Grüppchen und in fröhlicher Unterhaltung und mit bester Laune ging es zügig voran. Am Teltowkanal mussten wir unser Tempo drosseln und marschierten im Gänsemarsch den offensichtlich selten begangenen Uferweg entlang. Dschungelfeeling machte sich breit und so mancher wünschte sich eine Machete.
An der alten Autobahnbrücke über den Kanal kamen wir jedoch ohne Verluste an und ließen uns zur ersten Rast nieder.
Nun folgte ein wunderschönes Stück Heidelandschaft, bevor wir die Relikte der alten Stammbahn erreichten. Sie führte einst von Berlin über Düppel nach Potsdam und war die erste Eisenbahn Preußens. Wenige hundert Meter weiter entdeckten wir auch noch Reste der ehemaligen „Friedhofsbahn“.
Unser nächstes begehrtes Ziel war das Ausflugslokal „Schützen Wirtin“. Hier wurden wir, obwohl unangemeldet, sehr freundlich von den Kellnerinnen im Dirndl empfangen. Jeder fand einen Platz und hatte recht bald etwas zum Essen oder Trinken auf dem Tisch. Für uns eine schöne Entdeckung und eine Empfehlung wert. Vor uns lagen nun noch knapp zwei Kilometer bis zum Ziel. Sascha hatte sich vorgenommen, uns noch das Bensch-Grab zu zeigen. Hier ruht Friedrich Bensch, dem das ehemalige Forsthaus Dreilinden gehörte. Vom Zauber dieses Ortes, wie ihn Fontane beschreibt, ist heute leider nicht mehr viel zu spüren. Trotzdem freuten sich alle über den literarischen Einschub.
Nach nunmehr doch 12 Kilometern trafen wir wieder am Bahnhof Wannsee ein. Die Zeit war wie im Fluge vergangen und uns allen hat die Wanderung riesig viel Spaß gemacht.
Der eine oder andere hing noch ein paar Kilometer Richtung Heimat dran. Sascha und ich liefen noch bis zur Glienicker Brücke, entwickelten dabei Ideen für weitere Wanderungen und hatten am Ende doch 20 Kilometer in den Waden. Wie auch immer, es war ein sehr schöner Tag.