Monatswanderung Februar- weil’s so schön war mit Verlängerung

So viel Gewimmel wie am vergangenen Sonntagvormittag hat der Bahnhofsvorplatz Potsdam-Pirschheide sicher lange nicht erlebt. Viele Potsdamer und Berliner waren unserer Einladung zur Monatswanderung durch den Wildpark Potsdam gefolgt und der Platz füllte sich zusehends. Am Ende zählten wir drei Dutzend, darunter viele bekannte, aber auch neue Gesichter.
Zunächst stiefelten wir auf den 63 Meter hohen Kellerberg, der eine interessante Sichtachse zum Park Sanssouci bietet. Weiter ging es zur 1842 erbauten Wildmeisterei. Wie die meisten anderen Bauten im Wildpark wurde sie von Friedrich Ludwig Persius entworfen und beherbergt heute eine Waldschule. Danach folgten wir der Akazienalle zum Großen Stern.

am Wegestern im Wildpark
am Wegestern im Wildpark

Das Besondere an diesem, von Peter Joseph Lenné gestaltetem, Wegestern sind die verschiedenen Baumarten, die die acht auf den zentralen Punkt zulaufenden Wege begrenzen.
Die Sitzbänke unter dem großen Schirm luden zum Verweilen. Da wir aber erst eine knappe halbe Stunde unterwegs waren, liefen wir nach einem kurzen Stopp weiter zum Forsthaus Sanssoucitor, dem Haupteingang zum Wildpark. In den Gebäuden befindet sich seit vielen Jahren die Potsdamer Tierklinik. Hier haben auch die beiden bronzenen Hirschskulpturen, die nach dem 2. Weltkrieg als Beutekunst verschleppt wurden und ursprünglich am Forsthaus Nordtor standen, eine neue Heimat gefunden.

Forsthaus Sanssouci-Tor
Forsthaus Sanssouci-Tor

Unser Weg führte uns weiter zum Nordtor. Langsam machte sich Hunger breit.
Wir ließen uns an einem Holzstapel in der Sonne nieder und genossen die ersten wärmenden Strahlen. Frühling lag in der Luft und eine wunderbare gelöste Stimmung.

Rast
Rast

Nachdem alle satt und zufrieden waren, wanderten wir Richtung Potsdam West. Unser Ziel war die Stadtheide. Diese Siedlung entstand kurz nach dem 1. Weltkrieg im englischen Cottage-Stil und wurde vor einigen Jahren aufwändig saniert. Nur wenigen war dieses wunderschöne Fleckchen unweit der tosenden Zeppelinstraße bekannt und so erntete dieses Kleinod Potsdams viele bewundernde Blicke.
Wir querten nun die laute Zeppelinstraße und liefen den letzten Kilometer unserer Wanderung auf dem Uferweg an der Havel entlang.

Eis am Stiel
Eis am Stiel

Die Lungen voller frischer Winterluft und mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck erreichten wir nach reichlich drei Stunden und elf Kilometern unser Ziel.
Hier verabschiedeten sich die ersten Mitwanderer, während sich gut zwei Drittel noch zu einem Kaffee in der Gaststätte Märker Bowling trafen.
Nun begann Teil zwei. Die Stimmung und das Wetter waren perfekt und einige von uns hatten noch nicht genug vom Wandern. Der Entschluss stand schnell fest. Zu zehnt begaben wir uns nach dem kleinen Kaffeekränzchen auf den gemeinsamen Fußweg zum Hauptbahnhof Potsdam.

Blick auf Potsdams Mitte und Hermannswerder
Blick auf Potsdams Mitte und Hermannswerder

Wir folgten immer dem Uferweg. Der Wind wehte uns rau um die Nasen. Nebenbei gab es aus erster Hand von „Altpotsdamern“ viele tolle Einblicke in die Potsdamer Geschichte. Nach zusätzlichen sechs Kilometern kamen wir angenehm erschöpft am Hauptbahnhof an.
Kalt war’s, sonnig war’s und so schön. Wandern macht glücklich!

Collage von Helga Koch. Vielen Dank!
Collage von Helga Koch. Vielen Dank!